
Tobianoschecke

Bei den Tobianoschecken (isändisch "skjóttur") entsteht die Scheckung, ebenso wie die Abzeichen, in der Embryonalentwicklung, wenn die pigmentbildenden Zellen in der Haut ihren Bestimmungsort nicht früh genug erreichen. Haut und Fell enthalten an diesen Stellen also keinerlei Farbpigmente, die Haut ist rosa, das Fell weiss. Die weissen Stellen können in Grösse, Aussehen und Lage stark variieren. In der Literatur werden verschiedene Pigmentzentren in der Haut diskutiert, und je nach Aktivierung oder Deaktivierung dieser Zentren ist ein bestimmtes Körperteil gefärbt bzw. weiss. Die Scheckung ist nicht immer symmetrisch. Der Tobianoscheckfaktor wird dominant vererbt (To), wird aber wegen einer Koppelung an das E-Gen nicht unabhängig von den Basisfarben vererbt. Ist ein Elternteil mischerbig für das Tobianoscheckgen (Toto), ist er selber gescheckt, seine Nachkommen haben eine 50%ige Wahrscheinlichkeit auch als Schecke geboren zu werden. Hat ein Elternteil jeweils ein To-Gen von Stute und Hengst geerbt, also ein reinerbiger Schecke ist (ToTo), vererbt er eines dieser Gene mit 100%iger Sicherheit an alle seine Nachkommen weiter.
![]() Valkyrja und SkottaDiese beiden Halbschwestern zeigen deutlich wie unterschiedlich die Scheckung ausfallen kann, obwohl sie beide ihr Scheckgen von demselben Hengst geerbt haben. | ![]() Valkyrja - linke SeiteDiese Seite ist nur an Kopf und Brust gefärbt. | ![]() Valkyrja - rechte SeiteIm Gegensatz zur linken Körperhälfte ist die rechte Hälfte mehr gescheckt. |
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![]() Skotta - rechte SeiteHier erkennt man dass das Schweifzentrum auf dieser Seite mehr aktiviert ist als auf Skottas anderer Seite. | ![]() Skotta - linke SeiteSkotta ist beidseitig ähnlich minimal gescheckt, zusätzlich ist das Schweifzentrum links weniger aktiviert als rechts. | ![]() HrönnHrönn ist eine Rappscheckstute, die beidseitig ziemlich ähnlich gefärbt ist. Hier sind Schweif-, Nacken-, Ohren und Augen-Backenzentren aktiviert, also in der Grundfarbe des Pferdes eingefärbt. |